Wie schnell sollte man ein Haus abzahlen?

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Zuletzt aktualisiert 18.05.2024
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Teryamy

Und was genau spricht jetzt eigentlich dagegen, das übrige Geld zur Seite zu legen und zu sparen? Dann kann man abwarten, was so kommt, wofür man es vielleicht mal ausgeben will oder eben auch nicht.
Ja, das ist im Prinzip auch mein Vorgehen. Auf Seite 11 kam dann der Vorschlag von @Papierturm, sich mal zu überlegen, wie sich das Leben kurz- und langfristig ändern würde, wenn man 1.000 oder 2.000 Euro mehr in "Lebensqualität investiert". Ich habe meine innere Einstellung in den letzten Jahren radikal in die Richtung geändert, deutlich mehr auf Vorschläge von anderen einzugehen und auch deutlich mehr darauf zu hören, was die Mehrheit (die Mehrheit der Leute mit etwas Ahnung von einer Materie) tut. Ich finde das sogar eine positive Entwicklung von mir, habe früher eher Sachen immer schnell in Schubladen gesteckt und meine Meinung ist meine Meinung (bspw. Bitcoin war mir schon bei deutlich unter 100 Euro bekannt und bei 100 Euro habe ich dann auch gesagt: massiv überbewertet, was soll der Schwachsinn? Wozu brauchen wir ein anderes dezentrales Finanzsystem... Tulpenmanie usw... - oder bei fachlichen Themen, wo es um Entwicklungen in 3-5 Jahren ging, war ich eigentlich immer der, der gesagt hat - das setzt sich nicht durch, das jetzige System funktioniert doch sehr gut usw...).

Ich möchte da mittlerweile deutlich (!) offener gegenüber externen Vorschlägen sein und diese nicht gleich abklassifizieren, nur weil sie meiner bisherigen Meinung nicht entsprechen. Und bin auch bereit, meine Meinung um 180° zu drehen, wenn es notwendig ist. In der Realität wird das so natürlich nicht passieren. Aber mit 43 Jahren mit der Finanzierung von einem großen Haus am Stadtrand einer Großstadt durch zu sein ist natürlich schon etwas abseits der Norm, daher hier der Beitrag nochmal als eine Art Reality Check gedacht, ob wir nicht doch noch irgend eine Art von Konsum verpassen. Und natürlich habe ich dann auch versucht darzustellen, was wir aktuell machen (Haus, 2 Autos, Reisen, viele Unternehmungen und Tagesausflüge) und was nicht (keine teuren oder neuen Autos bspw.), damit man vielleicht gezielter antworten kann - schaut mal in diesem oder jenem Bereich...

Und wenn mal eine unvorhergesehene Situation (Krankheit, Arbeitslosigkeit) kommt, in der man es dringend braucht, kann man in finanzieller Hinsicht entspannt bleiben und muss sich zumindest darum nicht auch noch Sorgen machen.
Wir sind in vielen Punkten schon eher sicherheits-affin und ich kann auch dort daher nur zustimmen. Das ist im Prinzip auch meine Meinung. Beispiel eben Investments: Wir investieren einfach in einen Welt-ETF, machen damit keine Überrenditen, bekommen eben genau die Marktrendite und gut. Freunde zocken mit Einzelaktien, tlw. mit Alt-Coins (also Kryptos außerhalb vom "Mainstream" wie Bitcoin oder Ethereum). Da würde ich 10x am Tag den Depotstand/Cryptostand prüfen und verrückt werden.
 
T

Teryamy

Du hast noch 7 Jahre bis Du die Verträge ab Vollauszahlung (ist das so?) kündigen kannst, da kann noch viel passieren. 220k€ sind kein Pappenstiel für die theoretisch Sparrate von 2000-2500€. Mit 2000€ Sparrate klappt es schon mal nicht. Aktuell lohnt es sich damit nur zu beschäftigen, wenn es machbar oder ein Edge-Case ist und ihr es definitiv durchziehen wollt, weil es sonst nicht umsetzbar wäre ohne externe Unterstützung nach aktuellen Zahlen. Schau einfach in 2-3 Jahren wie es auf dem Sparkonto aussieht und dann kannst Du das Thema nochmal prüfen.

Meiner Meinung nach seid ihr noch zu weit weg das Vorhaben im Rahmen der Sonderkündigungsfrist abzuschließen.
In ca. 7 Jahren läuft die Zinsbindung aus, da können die 220k entweder eben verlängert werden (zu Marktzinsen 2031 von 1% - 15% alles möglich) oder wir geben der Bank das Geld und gut. Wir haben keinerlei Sondertilgung vereinbart, dafür eben noch mal minimal besseren Zins bekommen. Wir haben einen kleinen, ausreichenden Tagesgeld-Puffer. Die monatlichen Sparraten gehen zu 100% in einen Welt-ETF. Kann gut gehen oder eben auch nicht, ich weiß. Wenn es nicht gut geht, müssen wir 2031 eben noch mal einen 10-15 Jahre Volltilger vereinbaren.

Mein Excel sagt bei 20k aktuell, 84 Monaten, 2.000 Euro Sparrate mit 2% Dynamik p.a. (Gehälter steigen, Kreditrate bleibt gleich) und 7% Rendite (4-5% Rendite im Welt-ETF und 2-3% Inflation, welche in dem Fall hier ja für uns arbeitet) einen Endbetrag von 261k voraus. Davon gehen im Worst Case noch bis zu 10k Steuern ab, in der Realität mit Vorabpauschale, Ausschüttungen und Co. etwas weniger. Selbst mit 3% Rendite (0-1% Realrendite über 7 Jahre; 2-3% Inflation) und 2% Dynamik geht es gerade so auf (219.700 Euro Endsumme nach Steuern ohne Beachtung vom Sparerpauschbetrag).
 
A

aero2016

Mein Excel sagt bei 20k aktuell, 84 Monaten, 2.000 Euro Sparrate mit 2% Dynamik p.a. (Gehälter steigen, Kreditrate bleibt gleich) und 7% Rendite (4-5% Rendite im Welt-ETF und 2-3% Inflation, welche in dem Fall hier ja für uns arbeitet)
Die Inflation an sich hilft Dir wenig sondern nur indirekt über die Gehaltsanpassungen.
Das hast Du also doppelt in Deiner Rechnung. Zumindest wenn mit steigenden Gehältern sowas wie Tarifsteigerung gemeint ist
 
Z

Zaba123

In ca. 7 Jahren läuft die Zinsbindung aus, da können die 220k entweder eben verlängert werden (zu Marktzinsen 2031 von 1% - 15% alles möglich) oder wir geben der Bank das Geld und gut. Wir haben keinerlei Sondertilgung vereinbart, dafür eben noch mal minimal besseren Zins bekommen. Wir haben einen kleinen, ausreichenden Tagesgeld-Puffer. Die monatlichen Sparraten gehen zu 100% in einen Welt-ETF. Kann gut gehen oder eben auch nicht, ich weiß. Wenn es nicht gut geht, müssen wir 2031 eben noch mal einen 10-15 Jahre Volltilger vereinbaren.

Mein Excel sagt bei 20k aktuell, 84 Monaten, 2.000 Euro Sparrate mit 2% Dynamik p.a. (Gehälter steigen, Kreditrate bleibt gleich) und 7% Rendite (4-5% Rendite im Welt-ETF und 2-3% Inflation, welche in dem Fall hier ja für uns arbeitet) einen Endbetrag von 261k voraus. Davon gehen im Worst Case noch bis zu 10k Steuern ab, in der Realität mit Vorabpauschale, Ausschüttungen und Co. etwas weniger. Selbst mit 3% Rendite (0-1% Realrendite über 7 Jahre; 2-3% Inflation) und 2% Dynamik geht es gerade so auf (219.700 Euro Endsumme nach Steuern ohne Beachtung vom Sparerpauschbetrag).
Die 10 Jahre laufen nicht ab Unterschrift des Darlehens sondern ab Vollauszahlung. Deswegen frage ich ja.
Bei mir war Unterschrift 18.01.2018. Die letzte Vollauszahlung war am 11.11.2019, sprich ich kann bis zum 10.11.2029 kündigen und muss 6 Monate später, am 11.05.2030 die fällig Restschuld beglichen haben.

Ansonsten klingt das bei Dir alles sehr konstruiert und nach Best Case. Spielt aber keine Rolle.
 
T

Teryamy

Die Inflation an sich hilft Dir wenig sondern nur indirekt über die Gehaltsanpassungen.
Das hast Du also doppelt in Deiner Rechnung. Zumindest wenn mit steigenden Gehältern sowas wie Tarifsteigerung gemeint ist
Ich habe nix doppelt in meiner Rechnung. Die Restschuld 2031 ist nominal fix. Die Dynamik ergibt sich natürlich aus Tarifsteigerungen (beide in Tarifunternehmen). Die angenommene Nominalrendite ist 7%.
 
T

Teryamy

Die 10 Jahre laufen nicht ab Unterschrift des Darlehens sondern ab Vollauszahlung. Deswegen frage ich ja.
Bei mir war Unterschrift 18.01.2018. Die letzte Vollauszahlung war am 11.11.2019, sprich ich kann bis zum 10.11.2029 kündigen und muss 6 Monate später, am 11.05.2030 die fällig Restschuld beglichen haben.

Ansonsten klingt das bei Dir alles sehr konstruiert und nach Best Case. Spielt aber keine Rolle.
2031 läuft die Zinsbindung ab. Das Sonderkündigungsrecht 10,5 Jahre nach Vollauszahlung ist deutlich eher, darauf ziele ich nicht ab. Haben 1,x% Zinsen bis 2031 fest.
 
Zuletzt aktualisiert 18.05.2024
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